Blut- und Plasmaspenden retten Leben: Internationaler Tag der Immunologie am 29. April 2022 setzt Zeichen für Behandlung von Patienten mit Immundefekten

Berlin/Brandenburg
Blutspende
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28.04.2022

Berlin, 26. April 2022 – Die sichere und kontinuierliche Versorgung von Immunerkrankten ist ein Zusammenspiel von Kompetenz und Engagement: Blut- und PlasmaspenderInnen, Blutspendedienste, Ärzte, Arzneimittelhersteller und Patientenorganisationen arbeiten dabei Hand in Hand.

Menschen mit angeborenen Immundefekten sind lebenslang auf Medikamente angewiesen, die aus freiwilligen Blut- oder Plasmaspenden gesunder Menschen hergestellt werden können. Der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost und die Patientenorganisation dsai.e.V., die im vergangenen Jahr ihr 30jähriges Bestehen im Dienste der Patienten begehen konnte, nutzen den Internationalen Tag der Immunologie am 29. April 2022 deshalb, um auf die immense Bedeutung von Blut- oder Plasmaspenden für betroffene Patienten aufmerksam zu machen.

Am 29. April werden wie an jedem Werktag eine Vielzahl von Blutspendeterminen im gesamten Versorgungsgebiet des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost angeboten: www.blutspende-
nordost.de/blutspendetermine

„Ich würde gerne raus in die Welt schicken, dass ich wirklich jedem Blut- und Plasmaspender unglaublich dankbar bin. Durch die Spenden ist es möglich, dass wir, die darauf angewiesen sind, ein halbwegs normales Leben führen können.“ Die Lehrerin Silke Hoffmann aus der Nähe von Bremen leidet am Immundefektsyndrom Common variable immunodeficiency (kurz CVID) und benötigt lebenslang sogenannte Immunglobuline, die aus Blutplasma gewonnen werden und vor Erregern und Krankheiten schützen. Als Betroffene engagiert sie sich auch bei der Patientenorganisatoin dsai e.V..  

Silke Hoffmann erhielt vor drei Jahren die Diagnose: Angeborener Immundefekt | DRK-Blutspendemagazin |
DRK Blutspende-Magazin

https://www.blutspende.de/magazin/blutspende-hautnah/10-episode-silke-hoffmann-erzaehlt-im-podcast-
ueber-cvid

Immundefekte Rund 400 Formen von angeborenen Immundefekten sind bekannt, deren Krankheitsverläufe sehr unterschiedlich sind. Ein Großteil davon ist nicht heilbar, aber therapierbar. Diese Menschen benötigen ein Leben lang sogenannte Immunglobuline, die aus Blutplasma hergestellt werden. Aus beim DRK Blutspendedienst gewonnenen Blut- oder Plasmaspenden werden nicht nur lebensrettende Präparate zur direkten therapeutischen Anwendung in den Kliniken gewonnen, sondern ein Teil des Blutplasmas kann von Arzneimittelherstellern zur Gewinnung dieser Immunglobuline genutzt werden. 

Auch Ulrike Stamm aus Berlin leidet an dem Immundefekt CVID, der es dem Körper nicht möglich macht,
Immunglobuline zu bilden. Blut- und Plasmaspendenden ist sie sehr dankbar. „Ohne Blutplasma wäre ich und
wären viele anderen allen möglichen Infekten schutzlos oder mit sehr wenig eigenem Schutz ausgeliefert, da
unsere Körper keine Antikörper produzieren. Die Vorstellung, dass es einmal keine Immunglobuline geben
könnte, ist sehr erschreckend“
, sagt die Wissenschaftlerin. Sie erhält regelmäßig Immunglobuline, die aus
menschlichem Plasma hergestellt werden, und kann so ein weitgehend normales Leben führen.

Tag der Immunologie
Auf Initiative der „European Federation of Immunological Societies“ (EFIS) findet am 29. April 2022 zum achten Mal der "Tag der Immunologie" statt. Mit dem „Tag der Immunologie“ wird auf die Errungenschaften der immunologischen Forschung aber auch auf die noch ungelösten Herausforderungen in der Weiterentwicklung einer gezielten Einflussnahme auf das Immunsystem aufmerksam gemacht. Ziel dieses weltweiten Aktionstages ist es auch, Themen rund um die Immunologie stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI), die diesen Tag auf Bundesebene maßgeblich gestaltet, erhält dabei Unterstützung von der dsai e. V. – Patientenorganisation für angeborene Immundefekte. Rund 100.000 Menschen leiden in Deutschland an einem angeborenen Immundefekt. Allerdings sind bisher nur 4.500 Patienten diagnostiziert, denn der Defekt wird von Ärzten aufgrund seiner unspezifischen Symptome häufig gar nicht oder erst viel zu spät erkannt. Eine späte Diagnose kann im schlimmsten Fall tödliche Folgen haben. „Deswegen lautet unser oberstes Ziel: Aufklärung. Immundefekte müssen viel schneller erkannt werden“, sagt Gabriele Gründl, Bundesvorsitzende der dsai.

Dsai e.V. Seit ihrer Gründung im Jahr 1991 macht sich die dsai dafür stark, Ärzte aller Fachgebiete und die Öffentlichkeit über angeborene Immundefekte aufzuklären. Die Patientenorganisation ist mit Regionalgruppen in ganz Deutschland vertreten. Sie engagiert sich für den Ausbau der Forschung auf dem Gebiet der Immunologie, organisiert bundesweit zertifizierte Ärztefortbildungen und ist kompetenter Partner in einem umfangreichen Netzwerk aus Betroffenen, Spezialisten, Behörden und Forscherteams.www.dsai.de

DRK-Blutspende-Termine und Informationen zur Blutspende unter www.blutspende-nordost.de (Bundesland Berlin) oder über die kostenfreie Hotline Telefon 0800 11 949 11.

Nach einer Impfung mit den in Deutschland zugelassenen Impfstoffen gegen das Corona-Virus ist eine
Blutspende am Tag nach der Impfung möglich, sofern sich der Geimpfte gesund fühlt.

Mit Sicherheit Blut spenden
Auf allen DRK-Blutspendeterminen bestehen Sicherheitsmaßnahmen, um das Ansteckungsrisiko für
Blutspender, Personal und Ehrenamt weiterhin so gering wie möglich zu halten. Die entsprechenden
Maßnahmen bestehen neben der 3G-Regelung in einer Zugangskontrolle, Kurzanamnese, dem Messen der
Körpertemperatur, Hand- und Flächendesinfektion sowie dem Tragen von FFP2-Masken von Personal,
Ehrenamt und SpenderInnen, sowie größtmöglicher Vereinzelung durch Abstände im gesamten Ablauf der
Blutspende. Allen Spendern wird eine FFP2-Maske ausgehändigt.

  • Eine dringend erbetene Online-Terminreservierung ist Teil des Sicherheitskonzeptes. https://terminreservierung.blutspende-nordost.de/ Sie hilft, die Anzahl von Anwesenden auf Terminen zu steuern und die Abstandsregeln einhalten zu können. Alle angebotenen Termine sind im Internet einsehbar unter www.blutspende-nordost.de Weitere Auskünfte erteilt die kostenlose Hotline unter 0800 11 949 11.
  • Personen mit Erkältungssymptomen, Fieber und Durchfall werden nicht zur Blutspende zugelassen.
  • BlutspenderInnen sollen bitte den Personalausweis und den Blutspendeausweis (wenn vorhanden) mit sich führen.
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