Detailaufnahme von drei Blutbeuteln

Erfolg für Dresdner Wissenschaftler: Forschungsgruppe von DRK-Blutspendedienst Nord-Ost und TU Dresden weist Besonderheit bei Trägern der Blutgruppe B nach

Sachsen
Blutspende
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15.03.2023

Menschen mit der Blutgruppe B haben mehr rote Blutkörperchen. Aus dem Ergebnis lassen sich neue Ansätze für Behandlungsmethoden und Krankheitsprävention ableiten.

Dresden, 10. März 2023 Eine Forschungsgruppe um Dr. Romy Kronstein-Wiedemann vom DRK Blutspendedienst Nord-Ost in Dresden und dem Lehrstuhl für Transfusionsmedizin der TU Dresden (Leitung: Prof. Dr. med. Torsten Tonn) hat herausgefunden, dass Träger der Blutgruppe B einen signifikant höheren Gehalt an roten Blutkörperchen haben, als Träger anderer ABO Blutgruppen, wie z.B. die häufigen Blutgruppen 0 und A.

In einer in der renommierten Fachzeitschrift Leukemia des Nature Verlags publizierten und jüngst erschienenen Arbeit konnte das Team um Dr. Romy Kronstein-Wiedemann zeigen, dass für die stärkere „Blutbildung“ bei Trägern der Blutgruppe B kleinste RNA Moleküle, sogenannte microRNA, verantwortlich sind, die nicht nur die Ausprägung der Blutgruppe regulieren, sondern offenbar auch einen Einfluss auf die Bildung roter Blutzellen haben.

„Diese Erkenntnisse sind ein weiterer Meilenstein in unserem Bestreben, die Ursachen aufzudecken, warum Träger bestimmter Blutgruppen bei einigen Erkrankungen häufiger vertreten sind“, so Romy Kronstein-Wiedemann. Tatsächlich sind Träger der Blutgruppe A bei Erkrankungen wie Magen-Darm-Krebs, Hirnschlag, Herzinfarkt und anderen häufiger betroffen, als man dies laut der Blutgruppenverteilung in der gesunden Bevölkerung vermuten würde. Diese neuen Erkenntnisse haben eine große klinische Bedeutung und könnten neue Präventionsmaßnahmen und Behandlungsansätze ermöglichen. An der Arbeit waren auch Wissenschaftler des DRK Blutspendedienst Baden-Württemberg/Hessen sowie des Instituts für Biomedizinische Genetik der Universität Stuttgart beteiligt.

Link zur Veröffentlichung zum Forschungsprojekt bei LEUKEMIA https://www.nature.com/articles/s41375-023-01858-4

 

DRK-Butspendedienst Nord-Ost

Die DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH ist eine Tochtergesellschaft des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg - Hessen und damit Teil des größten Verbundes von DRK-Blutspendediensten in Deutschland. Sie stellt in einem Einzugsgebiet mit über 14,5 Millionen Einwohnern die dauerhafte und nachhaltige Patientenversorgung mit Blutpräparaten zu mehr als 75% sicher. In der Gesamtregion, die die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Hamburg, Schleswig-Holstein und Sachsen umfasst, sorgen knapp 1.000 hochqualifizierte und hervorragend ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in acht Instituten für Transfusionsmedizin und sechs Blutspendezentren dafür, dass stets genügend Präparate zur Verfügung stehen. Auch auf dem Gebiet der Forschung ist der DRK-Blutspendedienst aktiv.  Bundesweit sind sechs DRK-Blutspendedienste in der Versorgung der Bevölkerung mit Blutpräparaten auf gemeinnütziger Basis tätig www.blutspende-nordost.de

 

Über die Technische Universität DresdenÜber die Technische Universität Dresden

Die Technische Universität Dresden ist eine der Spitzenuniversitäten Deutschlands und Europas: stark in der Forschung, erstklassig in der Vielfalt und der Qualität der Studienangebote, eng vernetzt mit Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft. Als moderne Universität bietet sie mit ihren fünf Bereichen in 17 Fakultäten ein breit gefächertes wissenschaftliches Spektrum wie nur wenige Hochschulen in Deutschland. Sie ist die größte Universität Sachsens. Die große Campus-Familie der TU Dresden setzt sich zusammen aus rund 31.000 Studierenden und zirka 8.700 Mitarbeitern – davon 600 Professoren.

Die TU Dresden ist seit 2012 eine der elf Exzellenzuniversitäten Deutschlands. Am 19. Juli 2019 konnte sie diesen Titel erfolgreich verteidigen. Dabei war sie in beiden Förderlinien der Exzellenzstrategie erfolgreich. Als Exzellenzcluster arbeiten seither das Zentrum für Taktiles Internet mit Mensch-Maschine-Interaktion (CeTi) sowie die Forschungsverbünde Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien (ct.qmat) und Physik des Lebens (PoL). In der Förderlinie Exzellenzuniversitäten überzeugte die TU Dresden mit ihrem Programm „TUD 2028 – Synergy and Beyond“ https://tu-dresden.de

 

Wer kann Blut spenden?

Spenden können gesunde Erwachsene ab 18 Jahren, die mindestens 50 kg wiegen. Eine Spende ist derzeit bis zum 73. Geburtstag möglich, bei Erstspendenden bis 65 Jahre. Frauen können vier Mal im Jahr spenden, Männer sechs Mal. Ein Arzt stellt auf dem Blutspendetermin tagesaktuell die Spendetauglichkeit fest.

 

 DRK-Blutspendetermine unter https://www.blutspende-nordost.de/blutspendetermine/ auch über die kostenlose Hotline 0800 11 949 11

Wichtige Hinweise

  • Personen mit Erkältungssymptomen, Fieber und Durchfall werden nicht zur Blutspende zugelassen.
  • Spenderinnen und Spender können nach einer durchgemachten Corona-Infektion 4 Wochen nach Genesung wieder zur Spende zugelassen werden. Bei einem leichten Krankheitsverlauf ohne Fieber kann 7 Tage nach Symptomfreiheit wieder Blut gespendet werden.

Alle Fragen zum Thema Blutspende und Corona-Virus https://www.blutspende-nordost.de/informationen-zum-coronavirus

 


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